Deine Reise als Entwicklungshelfer in die Dritte Welt
Trägst du jedoch den Geist des Yoga auf authentische Art und Weise in die Welt hinein, beginnst du die Aufgabe eines Entwicklungshelfers zu übernehmen. Du reist in die „Dritte Welt“. Denn du betrittst einen Schöpfungsraum, in dem viele Menschen derart hypnotisiert sind, dass sie die Welt lediglich „dreidimensional“ erfahren: Erstens durch instinktgetriebenes, körperverhaftetes Handeln. Zweitens durch Wunschbegierden und emotionales Bewerten. Drittens durch mentale Prozesse des Denkens und der Verstandeslogik, mit dem Ziel, den Fluss des Lebens zu berechnen und zu kalkulieren.
Es ist in der Regel eine Welt voller Konkurrenzangst und den daraus resultierenden Überlebenskämpfen, die einer tief verwurzelten Todesangst entspringen. Es ist vielfach eine trockene Welt, eine ausgebrannte Welt. Eine Burn-out-Welt. Zahlreiche Quellbrunnen sind auf dem Schlachtfeld der Rendite im Banne des menschlichen Größenwahns, immerzu „siegen“ zu müssen, immerzu wachsen zu müssen, immer mehr haben zu müssen, „ver-siegt“.
Du als Entwicklungshelfer hilfst ihnen, wieder zu ihrer Wasserquelle zurückzufinden, indem du sie ermutigst, den nächsten Schritt zu tun und den Weg aus der dritten in die vierte Dimension zu gehen. Wenn der Mensch sich in die vierte Dimension, die Dimension des bedingungslosen Liebens, hineinentwickelt, offenbart sich ihm der Quellzugang zum Herzen und zum Herzschlag Gottes. Nun, durch diesen Herzsprung, beginnt die Morgendämmerung des Yoga am Horizont des Lichtes aufzuleuchten. Jetzt wandelt sich Sport in Spirit. Hier, im Erkennen der wahren und wirklichen Wesensquelle, ereignet sich der einzig wahre und wichtige Tod: der Tod der Todesangst.
Dein Herz pulsiert, und Sisyphus findet Erlösung
Indem du dein Herz nicht einfach hast links liegen lassen, hast du dich mit ihm „verlinkt“, hast du dich wieder mit ihm verbunden. Nun spürst du, wie der Herzschlag Gottes in dir pulsiert. Jetzt weißt du, dass der Sisyphus in dir Erlösung finden wird.
Wir erkennen nun, dass es all die Zeit über der Sisyphus in uns gewesen ist, der uns zu „Unter-nehmern“ geschmiedet hatte, und der uns spiegelbildlich die Nähe zur Welt von „Unter-nehmungen“ hat suchen lassen, da er seine Kräfte immer nur aus dem „Unteren“ zu „nehmen“ und zu beziehen imstande ist. Deshalb ist Sisyphus der „Unter-nehmer“ in uns.
Was aber, wenn dieses „Unter-nehmer-tum“ zum Ende kommt?
Die Vision von der Entwicklung des yogischen Wesens wird unaufhaltsam den yogischen Menschen heranbilden. Und der „yogische Mensch“ ist nichts anderes als der göttliche Mensch. Dieser göttliche Mensch ist aus dem „Oben“, aus dem Himmlischen, gespeist, er ist kein „Unter-nehmer“ mehr. Er nimmt nichts mehr aus dem „Unten“. Er hat sich vom „Unter-nehmer“ zum „Über-geber“ gewandelt. Er hat sich voll und ganz dem Lebe- und Liebewesen Gottes in sich „über-geben“.
Im Akt des „Übergebens“ – das im Deutschen auch für „erbrechen“ verwendet wird – an unser himmlisches, atmisches Wesen erlösen wir uns reinigend von allem Schlechten und Giftigen in uns. Also von all jenen Kräften, die unser Gottwesen überlagern und verdunkeln.
Und dies sind die „sisyphuistischen Brocken“, die bei diesem heiligen Akt in den goldenen Kübel der Übergabe erbrochen werden dürfen: